Sonnenblumenöl selbst herstellen – ein einfaches DIY mit Sonnenblumenkernen!

Ob zum Braten, Backen oder Verfeinern von Gerichten – ein Speiseöl ist in nahezu jedem Haushalt zu finden. Laut der Stiftung Warentest zählt Sonnenblumenöl nach Rapsöl zu dem beliebtestem Pflanzenöl in deutschen Küchen.

Obwohl es auf dem Markt zahlreiche Anbieter von Sonnenblumenölen gibt, kann man das Speiseöl auch ganz einfach selbst herstellen. In der Industrie wird aus einem Kilogramm Sonnenblumenkerne in der Regel ein Ölertrag von 400 Millilitern erzielt.

Wer sich für die eigene Herstellung entscheidet, der sollte mit einer geringeren Ausbeute von etwa 200 Millilitern Sonnenblumenöl pro Kilogramm Kerne rechnen. Schließlich werden im industriellen Bereich moderne Maschinen eingesetzt, die mit hohen Temperaturen arbeiten.

Wieso lohnt sich die eigene Herstellung von Sonnenblumenöl?

kaltgepresstes Sonnenblumenöl selbst herstellen
kaltgepresstes Sonnenblumenöl selbst herstellen

Wenn man bedenkt, dass Sonnenblumenöl in nahezu jedem Discounter für einen geringen Kaufpreis angeboten wird, dann mag man sich eventuell fragen, weshalb sich die eigene Herstellung des Speiseöls lohnen soll.

Die Antwort ist recht simpel, denn das eigenständige Pressen von Sonnenblumenkernen liefert ein qualitativ hochwertiges, nährstoffreiches und schmackhaftes Sonnenblumenöl, das frei von jeglichen Zusatzstoffen ist.

Vergleicht man dies mit den raffinierten und entsprechend minderwertigen Speiseölen aus den Discountern, so erklärt sich der günstigere Kaufpreis von konventionellen Sonnenblumenölen aus dem Handel.

Man sollte wissen, dass raffinierte Sonnenblumenöle nicht nur hohe Temperaturen, sondern auch chemische Prozesse durchlaufen sind, um unerwünschte Saatbestandteile, freie Fettsäuren, Fettbegleitstoffe sowie Geruchs- und Geschmacksstoffe zu entfernen.

Deshalb verliert ein raffiniertes Speiseöl seine charakteristische Farbe, seinen Eigengeruch und viele wertvolle Nährstoffe, sodass man ein geschmacklich neutrales, länger haltbares und hitzebeständigeres Öl erhält.

Einfache Anleitung zur Herstellung von Sonnenblumenöl
Wer ein gesundes und nährstoffreiches Sonnenblumenöl selbst herstellen will, der wird feststellen, dass dieses Vorhaben nur einen geringen Eigeneinsatz erfordert. Die folgende Anleitung bezieht sich jedoch auf die Gewinnung eines Öls mittels elektrischer Ölpresse.

Sollte man jedoch eine Ölmühle nutzen, dann gestaltet sich die Pressung von Sonnenblumenöl durchaus als etwas zeitintensiver. Auf Vergleichsportalen wie panbu.de kann man sich ausgiebig über elektrische Ölpressen und die jeweiligen Vorzüge der Geräte informieren.

Schließlich hat man die Wahl zwischen diversen Modellen, die unterschiedliche Funktionen aufweisen. Aufgrund des hohen Angebot sind elektrische Ölpressen sogar für einen relativ günstigen Kaufpreis erhältlich, sodass man mit ihnen langfristig einiges sparen kann.

Im Handel werden kaltgepresste und qualitativ hochwertige Bio-Speiseöle nämlich für einen recht hohen Preis angeboten.

Was benötigt wird:

  • eine elektrische Ölpresse
  • zwei Kilogramm Bio-Sonnenblumenkerne

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Schritt-für-Schritt Anleitung

Prinzipiell ist die Herstellung eines eigenen Sonnenblumenöls recht einfach. Man sollte jedoch darauf achten, dass die Sonnenblumenkerne geschält sind und über eine gewisse Restfeuchtigkeit verfügen.

Der ideale Feuchtigkeitsgehalt liegt zwischen 8 bis 10 Prozent, weswegen frisch gesammelte Sonnenblumenkerne oftmals etwas zu feucht sein können. In diesem Fall sollte man sie vorher unter der Sonne oder im Backofen trocken.

Falls die Kerne zu trocken sind, müssen sie hingegen mit ein wenig Wasser angereichert werden.

Im ersten Schritt füllt man die Bio-Sonnenblumenkerne in das vorhergesehene Fach der elektrischen Ölpresse.

Danach schaltet man die Ölpresse ein und wählt das gewünschte Herstellungsverfahren aus. Im Idealfall sollte man sich für die Kaltpressung entscheiden, jedoch bieten einige Geräte für einen höheren Ölertrag auch das Verfahren der Heißpressung an.

Abhängig von der Leistung der Ölpresse benötigt das Gerät für die Pressung von einem Kilogramm Sonnenblumenkerne etwa ein bis zwei Stunden. Für das Pressen von zwei Kilogramm muss man also mit einigen Stunden rechnen.

Die gewonnene Ölausbeute sollte beim Kaltpressverfahren zwischen 300 und 400 Milliliter reinem Sonnenblumenöl liegen. Das selbst hergestellte Öl sollte vorzugsweise in eine lichtgeschützte Glasflasche abgefüllt werden.

Der übrig gebliebene Trester muss nicht weggeschmissen werden, sondern kann ganz einfach weiterverarbeitet werden. Man kann die ausgepressten Sonnenblumenkerne zum Beispiel im Backofen rösten, zum Verfeinern von Müslis einsetzen oder zu Energiebällchen verarbeiten.

Die Vorteile eines selbst hergestellten Sonnenblumenöls
Ein kaltgepresstes Sonnenblumenöl, das selbst hergestellt wurde, zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an wertvollen Nährstoffen aus. Das Speiseöl enthält in der Regel sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und essentielle Fettsäuren.

In Sonnenblumenkernen sind größtenteils einfach sowie zweifach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Zu diesen Fettsäuren gehören Linolsäure und Ölsäure, die als wichtige Energiequellen für den Körper dienen.

Diese essentiellen Fettsäuren können nicht von dem Körper hergestellt werden und müssen daher regelmäßig über die tägliche Ernährung aufgenommen werden. Darüber hinaus enthält kaltgepresstes Sonnenblumenöl auch gewisse Mengen an Vitamin E.

Bei Vitamin E handelt es sich um ein fettlösliches Vitamin, das antioxidativ wirkt und die Zellen vor sogenannten freien Radikalen schützen kann. Freie Radikale können durch Stoffwechselprozesse sowie durch äußere Einflüsse wie Umweltgifte, UV-Strahlung und Zigarettenrauch entstehen.

Es sollte jedoch bedacht werden, dass die wertvolle Fettsäuren, Nährstoffe und Vitamine sehr empfindlich auf eine längere Lagerung sowie äußere Einflüsse wie Licht reagieren. Deshalb sollte man ein selbst hergestelltes Speiseöl möglichst schnell aufbrauchen.

Nun folgt eine genaue Erläuterung zu weiteren vorteilhaften Inhaltsstoffen, die in einem kaltgepressten Sonnenblumenöl vorkommen können:

Aminosäuren: Einige Aminosäuren sind essentiell für den menschlichen Körper und können nur über die tägliche Nahrung aufgenommen werden. Sie werden unter anderem als Aufbaustoffe für die Muskeln, Knochen und Haut benötigt.

Mineralstoffe: In kaltgepresstem Sonnenblumenöl können gewisse Anteile an Eisen, Phosphor, Magnesium, Mangan, Zink, Kupfer, Selen und Kalium vorkommen.

Phytosterine: Sie stellen die erste Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe dar und sollen wohl wie ein pflanzlicher Cholesterinsenker wirken. Darüber hinaus sollen sie angeblich auch das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems senken.

Vitamine: Zu den enthaltenen Vitaminen in Sonnenblumenöl gehören unter anderem Vitamin E, Pantothensäure, Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B3.

Linolsäure: Hierbei handelt es sich um eine zweifach ungesättigte Fettsäure, die zu 48,3 bis 74,0 Prozent in kaltgepresstem Sonnenblumenöl vorkommen kann. Sie zählt zu den Omega-6-Fettsäuren und ist ausgesprochen wichtig für den menschlichen Körper.

Ölsäure: Die einfach ungesättigte Fettsäure kann mit einem Anteil von bis zu 14,0 bis 39,4 Prozent in Sonnenblumenöl vertreten sein und wird zur Familie der Omega-9-Fettsäuren gezählt. Laut zahlreicher Behauptungen soll Ölsäure unter anderem den Cholesterinspiegel senken.

Fazit

Grundsätzlich zählt Sonnenblumenöl zu den klassischen Pflanzenölen, die in vielen Haushalten anzutreffen sind. Bei Kaltpressung zeichnet sich Sonnenblumenöl durch eine goldgelbe Farbe und einen nussig-milden Geschmack aus.

Außerdem enthält das Speiseöl essentielle Fettsäuren sowie wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Phytosterine. Aufgrund des niedrigen Rauchpunktes von etwa 107°C eignet sich ein kaltgepresstes Sonnenblumenöl hauptsächlich für die kalte Küche.

Man sollte ein selbst hergestelltes Speiseöl möglichst dunkel, kühl und trocken lagern, da es sehr lichtempfindlich ist. Wer sich an einem schmackhaften Pflanzenöl mit einer guten Qualität erfreuen möchte, der sollte die eigene Herstellung eines Sonnenblumenöls also durchaus erwägen.

Schließlich kann die Herstellung mit einer elektrischen Ölpresse nicht nur weniger aufwendig, sondern auch um einiges günstiger als gedacht sein.

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